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Jochens Hobby ist die MikroskopieBakterienpräparate |
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Bei Bakterien wird im allgemeinen zuerst an Krankheitserreger gedacht. Diese sind aber nur eine winzig kleine Gruppe der Bakterien. Die Fäulnisbakterien, im Wasser und die im Darm lebenden Bakterien sind viel bedeutsamer. Diese kommen z.B. im Boden oder in Nahrungsmitteln, aber eigentlich überall, vor. Bakterien sind nur ca. 0,1 – 1 µm groß und es bedarf einer 1000 fache Vergrößerung am Lichtmikroskop um sie in ihren Konturen zu sehen.
Durch Einfärbung werden die Milchsäurebakterien (Lactobacillales) dargestellt.
Das Wort Joghurt stammt aus dem Türkischen (yoğurt) und bedeutet „gegorene Milch“. Joghurt wird mit Hilfe von Milchsäurebakterien aus Milch hergestellt. Es gibt den Naturjoghurt (welcher keine Zusätze hat) der einen säuerlichen Geschmack hat und Joghurt mit Zusätzen, z.B. gesüßtes Obst, in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Am einfachsten lässt sich Joghurt wie folgt herstellen:
Zum Beispiel erwärmt man 1 Liter Milch auf 40° bis 50°C und vermischt diese mit 2 Löffel Naturjoghurt.
Dieses Gemisch füllt man in eine Thermoskanne, welche nicht verschlossen sondern nur mit einem Tuch abgedeckt wird.
Nach ca. 6-8 Stunden Ruhezeit ist der Joghurt fertig. Durch Reifung in einem Gefäß entsteht stichfester Joghurt,
der nach dem Dickwerden nicht mehr gerührt wird.
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Magermilchjoghurt |
hat max. 0,5% Fettgehalt |
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Joghurt darf sich z.B. in der Schweiz nur das Produkt nennen, welches auf einen Gramm mindestens 10 Millionen koloniebildende Einheiten der Mikroorganismen beinhaltet. Liegt der Wert darunter, spricht man von Sauermilch.
Für Erwachsene wird eine Menge von 100 – 200 Gramm pro Tag vorgeschlagen. Die enthaltenen B-Vitamine und das Magnesium entspannen,
weshalb Joghurt, am Abend gegessen, zu einem tiefen und erholsamen Schlaf führt.
100 Gramm Naturjoghurt haben einen Nährwert von ca. 70 kcal.
Um Joghurt selber aus Joghurtkulturen herstellen zu können, kauft man diese in Apotheken, Drogerien oder Reformhäusern. Im Internet gibt es auch gefriergetrocknetes Joghurtferment zu bestellen.
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Einen stichfesten und geschmacksintensiven Joghurt stellt man klassischer Weise mit den Kulturen
„Streptococcus thermophilus“ und „Lactobacillus bulgaricus“ her.
Durch die Milchsäurebakterien wird der Milchzucker in Milchsäure umgewandelt.
Milchsäure wird in links- und rechtsdrehende Milchsäure unterschieden. Die Kennzeichnung ist L(+) für rechtsdrehende und D(-) für
linksdrehende Milchsäure.
Diese Bezeichnungen stammen aus folgender Beobachtung:
Bestrahlt man Milchsäure mit polarisiertem Licht, dreht sich der Lichtstrahl entweder nach links oder nach rechts.
Für rechtsdrehende Milchsäure sind die Joghurtkulturen „Bifidobacterium“ und „Streptococcus“ verantwortlich.
Linksdrehende Milchsäure entsteht mit der Kultur „Lactobacillus bulgaricus“.
Durch „Lactobacillus acidophilus“ entsteht eine Mischung beider Säuretypen.
Rechtsdrehende Milchsäure kann vom menschlichen Körper besser abgebaut werden als linksdrehende und ist deshalb als gesünder anzusehen.
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Zur Gattung des Lactobacillus gehören die stäbchenförmigen Bakterien und zur Gattung des Streptococcus gehören die kugelförmigen Bakterien.
Als Material wird benötigt: Bio-Naturjoghurt als Ausgangsmaterial.
Als Werkzeug wird benötigt: Spiritusbrenner, 96% Ethanol, gereinigte Objektträger, Deckgläser,
Lanzettnadel, Holzkluppe und das übliche Präparierwerkzeug.
Als Farbstoff wird benötigt: Methylenblau.
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Mein Arbeitsplatz nach Fertigstellung von zwei Objektträgern. Diese befinden sich zum ersten Antrocknen auf einer Wärmebank. |
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Man sieht die kugelförmigen Bakterien „Streptococcus thermophilus“, welche einzeln oder in Reihen angeordnet sind. |
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Ein relativ großes Bakterium ist das „Bacillus megaterium“.
Es hat einen Durchmesser von ca. 1,5 µm und ist ca. 5 µm lang.
Um dieses Bakterium zu züchten, benötigt man ca. 5 mm dicke Scheiben einer Biomöhre. Einige dieser Scheiben werden für
ca. drei Minuten in siedendes Wasser eingetaucht, um Keime abzutöten. Diese Scheiben legt man dann in eine geschlossene
Petrischale welche mit angefeuchtetem Filtrierpapier (Kaffee- oder Teefilter) ausgelegt ist.
Die Petrischale lässt man mehrere Tage bei Zimmertemperatur (25°C) stehen und kontrolliert die Oberfläche der
Möhrenscheiben täglich, bis sich ein schleimiger weißlicher Belag gebildet hat.
Um den Vorgang zu beschleunigen, legte ich die Petrischale in den Wärmeschrank bei 30°C. Die Verdopplungszeit der Bakterienzellen (Generationenzeit) liegt dabei dann bei ca. 1 Stunde. Ich ließ die Petrischale 24 Stunden in dem Wärmeschrank. Das bedeutet, dass aus einer Bakterienzelle e24 = ca. 1010Zellen entstanden sind (10 Milliarden Zellen). Diese Menge an Zellen sieht man deutlich. |
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Von diesem Belag nimmt man eine kleine Probe und erstellt ein Präparat, wie beim Joghurt beschrieben worden ist.
Im Bild sind Exemplare des relativ großen „Bacillus megaterium“ zu sehen. |
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