Einsteiger | Mit Färben | Weiterführend |
---|---|---|
![]() |
Jochens Hobby ist die MikroskopieStärkekörner in Lebensmitteln |
Einsteiger | Mit Färben | Weiterführend |
---|---|---|
Mit dieser Dokumentation wird die Probengewinnung von Stärkekörnern, welche sich in den unterschiedlichsten Lebensmitteln befinden, aufgezeigt. Es erfolgt eine Einfärbung dieser Körner um eine bessere Unterscheidung zu erreichen. Die nicht eingefärbten Körner werden zusätzlich im polarisierten Licht betrachtet.
Für die Ernährung des Menschen ist Stärke ein wichtiges Kohlenhydrat. In vielen Lebensmitteln kommt Stärke vor. Stärke gehört zu der Gruppe der Vielfachzucker. Pflanzen speichern in der Stärke ihre überschüssige Energie als Reserve. Wir finden Stärke z.B. in Kartoffeln, Reis, Linsen, Bohnen, Erbsen, Bananen, Getreide mit seinen verschiedenen Mehlsorten wobei Mondamin das Maismehl ist usw.
Die Kartoffel ist ein Nachtschattengewächs (Solanaceae) und ihr Name hat seinen Ursprung im Italienischen „Tartuffoli“ wegen der Ähnlichkeit der Knollen zum Trüffel. Das englische Wort „potatoes“ entstand aus dem Wort für Süßkartoffel „Batatas“. Die Kartoffel stammt aus den Hochanden Perus und wurde 1555 von dem Eroberer Przarro nach Spanien gebracht. 200 Jahre später ließ Friedrich der Große sie als Grundnahrungsmittel anbauen. Es gibt inzwischen über 1000 Sorten und diese können auf unterschiedlichste Weise zubereitet werden. Die Kartoffel ist z.B. ein Vitamin-, Eiweiß- und Kohlenhydratelieferant.
Mehl ist ebenfalls ein guter Kohlenhydratelieferant. Mehl wird aus den unterschiedlichsten Getreidesorten hergestellt und mit einer Typ-Nummer versehen. Das alltägliche Weizenmehl ist Typ 405. Das bedeutet: 405 mg Mineralstoffe pro 100 g Mehl (das sind z.B. Kalium, Magnesium, Ballaststoffe, Vitamine und pflanzliche Eiweiße). Ein Weizenmehl Typ 1050 enthält also 1050 mg pro 100 g Mineralstoffe. Für Pizza eignet sich Dinkelmehl Typ 630 am besten. Für Mischbrot kann man Weizenmehl Typ 1050 und Roggenmehl Typ 1150 zum Beispiel benutzen.
Fachleute bezeichnen die Stärkekörner mit Amyloplasten. Diese pflanzliche Stärke macht einen großen Teil unserer Nahrung aus. Will man ein Präparat von einer Hülsenfrucht (z.B. Bohne, Linse, Erbse) herstellen, so lässt man den Samen ein paar Stunden in Wasser aufquellen. Danach schneidet man den Samen, mit einem Skalpell, in der Mitte durch und entnimmt mit einer Präpariernadel von der Schnittfläche ein wenig Nährgewebe um es auf den Objektträger zu legen.
Eine ungekochte Kartoffel wird in der Mitte durchgeschnitten. Mit dem Skalpell wird leicht über die Schnittfläche
gekratzt und der anhaftende Brei auf einem Objektträger abgestreift. Mit einer Pipette gibt man dann ein wenig Wasser
darauf und verrührt den Brei mit einer Präpariernadel. Das Deckglas wird aufgelegt und das überschüssige Wasser mit
Löschpapier (Kaffee- oder Teefilter) abgesaugt.
Es wird eine kleine Messerspitze Mehl in einem Becherglas mit ca. 5 ml Wasser gut verrührt bis keine Klumpen vorhanden sind.
Man lässt einen Moment die trübe Flüssigkeit absetzen und träufelt die fast durchsichtige milchige Flüssigkeit mit einer Pipette
auf den Objektträger. Das Deckglas wird aufgelegt und das überschüssige Wasser mit Löschpapier (Kaffee- oder Teefilter) abgesaugt.
Beim Kartoffel- wie beim Mehlpräparat ist es wichtig, nicht zu viel Untersuchungsmaterial auf den Objektträger zu geben,
da eine große Anzahl von Stärkekörnern die Konturen der einzelnen Körner nicht erkennen lassen.
Es soll als erstes eine Einfärbung der Stärkekörner erfolgen. Dazu eignet sich am besten eine Jodtinktur. Diese kann man sich aus der Apotheke als „Betaisodona-Lösung“ besorgen oder eine professionelle Jod-Kaliumjodid-Lösung, die Lugol‘sche Lösung, verwenden.
Um die Einfärbung durchzuführen nimmt man eines der hergestellten Grundpräparate und gibt mit einer Pipette z.B. rechts neben dem Deckglas einen Tropfen Lugol‘sche Lösung. Von der linken Seite (also gegenüberliegend) wird mit Löschpapier die Flüssigkeit unter das Deckglas gesaugt. Um eine Überfärbung zu vermeiden sollte man immer nur eine kleine Menge der Jodtinktur verwenden.
Achtung:
Mit der Jodtinktur sollte man vorsichtig umgehen. Kommt sie mit
Metallteilen des Mikroskops in Berührung, rosten diese sehr rasch.
![]() |
|
![]() |
Mit zwei Polarisationsfiltern lässt sich eine Betrachtung der ungefärbten Stärkekörner durchführen. Mit dem ersten Filter (Polarisator), der zwischen Lichtaustrittsöffnung und Kondensor gelegt wird, wird der weitgehend ungeordnete Lichtstrahl mit seiner Wellenbewegung geordnet. Es entsteht linear polarisiertes Licht. Der zweite Filter (Analysator) sitzt am oder vor dem Okular. Ist seine Durchlassrichtung parallel mit der Durchlassrichtung des Polarisators kann das Licht ungehindert hindurch. Es ändert sich in der Betrachtung nichts. Drehen wir den zweiten Filter (Analysator) um 90 Grad, so absorbiert dieser den Lichtdurchgang und das gesehene Bild ist dunkel. Es ist aber auch möglich den Polarisator um 90 Grad zu drehen und den Analysator in seiner Stellung zu belassen. Auch jetzt wird das gesehene Bild dunkel. In dieser Filterstellung wird das Präparat auf den Objekttisch gelegt, also im Strahlengang zwischen den beiden Polarisationsfiltern. Da die Stärkekörner doppelbrechende Objekte sind, oder eine bestimmte Spannung haben, sieht man die Stärkekörner hell leuchtend mit einem unzentrierten Kreuz versehen. Dieses Kreuz wird Malteserkreuz oder Sphäritkreuz genannt.
![]() |
|
![]() |
Sie können den Inhalt dieser Unterseite herunterladen.
Dateigröße: 126 KB